Intuition und der richtige Zeitpunkt

9. Mai 2022

(Bitte entschuldige das grausame Layout einiger Beiträge … Ich bin am Aufräumen …)

Alles neu macht der Mai

Was geht denn hier ab?

Hm. Also erstmal: Ja, mir ist bewusst, dass dieses Journal eine volle Woche zu spät kommt. Aber …. Nein, kein Aber. Hier war einfach irre viel los. Ich war kurz davor, diesen Artikel „Das Gesetz der Anziehung Teil III“ zu nennen, denn obwohl alles ziemlich stressig war, war und ist es richtig gut.

Es sind in dem ganzen Kuddelmuddel unfassbar viele gute Dinge passiert. Vielleicht ist das das Gesetz der Anziehung in Aktion, vielleicht ist es Zufall, vielleicht ist es der Mai – denn vor fast genau einem Jahr habe ich einen ganz ähnlichen Artikel mit dem Titel Heureka geschrieben. Da sind Puzzlestücke plötzlich mitten in der Nacht an ihren Platz gefallen. Und jetzt (ich weiß, das klingt total pathetisch) kam das Puzzlestück dazu, das bisher noch fehlte.

So fühlt es sich zumindest an.

 

Wie gesagt, vielleicht alles Zufall. Aber ein cooler, der durchaus nachdenklich macht. Wenn ich heute überlege, was seit dem Blogartikel vor einem Jahr alles passiert ist ….

Vielleicht gehörst du wie ich zu den Menschen, die sich generell etwas zu viel aufhalsen. Mehr, als irgendwer bewältigen könnte. Und dann, an den dunkleren Tagen, denkst du dir: „Scheiße Alter, ich krieg einfach nichts gebacken – es ist alles zu viel. Wie soll ich das jemals schaffen?“ Vielleicht benutzt du auch etwas vornehmere Ausdrücke.

Tja. Und jetzt nimm doch mal einen beliebigen vergangenen Zeitraum, den du halbwegs überblicken kannst. Die letzte Woche, den letzten Monat, die Zeit seit Weihnachten, die letzten zwölf Monate oder einfach die letzten zwo Tage.

Und dann mach dir mal all die Dinge bewusst, die du in dieser Zeit angepackt, erledigt, verändert hast. Erinnere dich. Ganz bewusst. Vielleicht mit deinem Kalender als Reminder.

All das, was du in diesem Zeitraum getan hast, summiert sich – es geht also nicht nur um die großen, ganz offensichtlich lebensverändernden Brocken (Haus kaufen, Baum pflanzen, Kind in die Welt setzen und so); es geht auch um die kleinen Dinge. Auch um die, die vielleicht gar nicht sichtbar sind. Die auf den ersten Blick überhaupt keinen Effekt haben. Die sich aber summieren oder irgendwann, rückblickend, mit Abstand, doch lebensverändernd waren.

Nimm dir in einer ruhigen Minute mal Zettel und Stift und schreib das auf – ich bin sicher, dass du danach nicht mehr das Gefühl hast, nichts geschafft zu haben.

Machen oder aufschieben?

Plädoyer für die Intuition

Ich denke, wir sind uns einig, dass Aufschieben (aka Prokrastination) meistens keine zielführende Taktik ist. Selbst wenn die Taktik erschreckend oft aufgeht (Hast du auch morgens im Bus deine Hausaufgaben gemacht???), sorgt sie nicht gerade für Seelenfrieden. Denn jedes Mal, wenn du dir sagst „Ich muss noch dies und jenes tun“, steigt deine Aversion gegen dies und jenes und die Motivation dafür sinkt.

Also ist es doch besser, die Dinge einfach anzupacken und hinter sich zu bringen, statt sie mit irgendwelchen dummen Ausreden vor sich her zu schieben, oder?

Jein.

Es gibt eine „Ausrede“, und zwar die gefährlichste von allen, für die ich hier mal Partei ergreifen möchte: den richtigen Zeitpunkt.

Damit, dass der Zeitpunkt gerade nicht passt, kann man sich aus allem rausreden, vom Fenster putzen bis zum Job kündigen. Totschlagargument, denn der Zeitpunkt wird selten hundertprozentig passen. Zum Fenster putzen ist es zu kalt, zu regnerisch, zu sonnig und für die Kündigung ist es zu früh, zu spät, zu unsicher oder zu was weiß ich. Irgendwann, wenn alles passt, geht man’s an – aber nicht jetzt. Herrlich.

Und jetzt kommt das fette ABER, denn manchmal ist es eben wirklich nicht der richtige Zeitpunkt.

Sagt wer?

Deine INTUITION. (Ja, du hast eine.)

Und wenn deine Intuition sagt, dass der Zeitpunkt gerade kacke ist, dann schieb es auf. Unbedingt. Denn deine Intuition hat immer recht.

Deine Intuition ist deine innere Stimme. Deine Erkenntnisfähigkeit, die ohne den Einsatz des bewussten Verstands funktioniert. Dein Bauchgefühl.

Leider haben viele von uns verlernt, diese Stimme zu hören und ihr zu vertrauen. Kein Wunder, denn in uns und um uns herrscht das reinste Stimmengewirr. Wir kriegen von morgens bis abends erzählt, was gut oder schlecht ist, was wir tun sollen, was wir kaufen sollen. Und wir labern uns selbst mit allem möglichen Mist zu, zum Beispiel all den Dingen, die wir noch tun „müssen“ und den Ausreden, warum wir sie nicht tun. Dagegen hat die Stimme deiner Intuition oft gar keine Chance. Sie geht einfach unter.

Doch man kann sie wiederfinden. Durch bewusstes Hinhören, Hinspüren. Intuition schreit dich nicht an wie irgendwelche Werbeversprechen. Intuition streichelt dir sanft über den Rücken oder verursacht dir eine Gänsehaut. Und wenn du sie ignorierst, tritt sie dir iregndwann in die Magengegend oder schnürt dir die Kehle zu. Also, nimm sie besser ernst.

Und wenn deine Intuition dir sagt, dass die Zeit gerade nicht passt, dann stimmt das.

Ich hatte in den letzten zwo Wochen mehrere solcher intuitiven Momente vom richtigen und falschen Zeitpunkt. Einmal habe ich nicht drauf gehört und den Blogartikel der letzten Woche für etwas „Wichtigeres“ aufgeschoben. Großer Fehler. Ich war voll im Flow, hatte ein mega Thema und hätte ihn einfach schreiben sollen. Der wäre unfassbar gut geworden.
In allen anderen Fällen habe ich auf meine Intuition gehört – zum Beispiel bei dem völlig unerklärlichen Widerstand, meine Terrasse aufzuräumen und sauberzumachen. Das schiebe ich seit drei Wochen vor mir her und es kotzt mich von ganzem Herzen an. Es würde nur eine halbe Stunde dauern – aber ich hab es immer weiter aufgeschoben.

Und jetzt bin ich froh darüber. Die Terrasse bleibt vorerst schmutzig. Mir doch wurscht. Wieso? Als wir vorhin von der Gassirunde zurückkamen, haben wir ein Rotschwänzchen aufgescheucht, es kam aus einer ollen Zinkkanne, die an der Hundeleinen-Garderobe direkt neben der Eingangstür hängt. Die Kanne ging mir auf den Sack, beim Aufräumen wollte ich endlich einen vernünftigen Platz dafür finden.

Pustekuchen, die Kanne bleibt. Hab mit der Taschenlampe nachgesehen: Die Rotschwänzchen haben darin ihr Nest gebaut, es liegen mindestens fünf kleine weiße Eier drin.
Ich will, dass die Rotschwänzchen-Eltern ungestört brüten können, dass die Küken schlüpfen und flügge werden. Dafür nehme ich eine schmutzige Terrasse in Kauf und dafür schleiche ich mich wie ein Einbrecher zu meiner eigenen Haustür. Fünf kleine Leben, die auf meiner Terrasse das Licht der Welt erblicken werden. Wie schön ist das denn bitte?

Manchmal ist Aufschieben eben doch die richtige Taktik.

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2 Kommentare

  1. Wie gut sich der Blog liest, richtig aus meinem Leben und oft verdränge ich Intuition und tue Dinge doch und was kommt bei all dem raus mist über den ich mich dann auch noch ärgere und einen Kopf mache. Dann denke ich hätte ich nur auf mich gehört und es morgen in Ruhe gemacht zb

    Antworten
    • Danke, ich freue mich, dass er dir gefällt und mit dir resoniert.
      Keine Sorge, mir geht es genauso. 😉 Wir sind einfach extrem stark darauf gepolt, auf den Verstand zu hören und diese dubiosen, irrationalen „Bauchgefühle“ zu ignorieren oder zu verdrängen. Aber wir können lernen, die Intuition (mehr) zu hören oder zu spüren, sie als solche wahrzunehmen und ihr dann vielleicht auch zu vertrauen. Und ein wichtiger Schritt dazu ist das, was du beschreibst: zu erkennen, dass nur Mist dabei herauskommt, wenn an die Intuition verdrängt.
      Unsere Intuition lügt nicht und ist der weiseste Ratgeber, den wir in diesem Leben finden können.

      Antworten

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